So, 28.5.2023 – PNN Tayrona

Am Sonntag starten wie gleich nach dem Zmorgä. Jochen denkt, dass es falsch war, zwei Nächte zu bleiben, da wir alle verfügbaren Wege bereits abgegrast haben. Also heute einfach etwas gemütlich. Kaum mit wandern angefangen, verknack ich mir meinen Knöchel, als ich gerade einen Arbeiter grüsse. Ich konnte kurzzeitig nur schlecht aufstehen, gestützt auf meinen Schirm konnte ich mich auf eine Mauer setzten. Der Arbeiter unterbrach sofort das kehren des Weges, um nach mir zu sehen.

Während Jochen Fotos machte, wurde mein Fuss massiert und auf alle Seiten gedreht: er wollte wohl checken, was kaputt ist. Da kam auf einem Moto eine Krankenschwester angefahren. Er schickte mich sofort zu ihr. Immer wieder hat es solche Sanitäts-Zelte. Jeder muss ja die Krankenversicherung abschliessen, damit wird dies finanziert. Es war nicht ihr Stand hier, sie sei heute weiter oben eingetragen. Sie öffnete das Zelt aber trotzdem und liess mich ein. Statt meines verknacksten Fusses zeigte ich ihr meinen Ausschlag, den ich abends zuvor entdeckt hatte. Wir hatten dumme Sprüche gemacht, ob das wohl vom Fisch kommt, der immer wieder an mir zu knabbern versuchte? Oder Hitze unter feuchten Socken oder sowas wie Ameisengift? Die Krankenschwester schaute besorgt und schmierte mir 3 verschiedene Salben drauf. Gegen Allergie, Cortison und gehen Schmerzen. Obwohl ich beteuerte, dass ich keine Schmerzen habe. Wenn überhaupt ein leichtes Jucken. Aber Verständigung auf Español war nicht ganz einfach. Nun packte sie auch noch eine Spritze aus, welche sie mir ins Füdli stach.. Danach noch ein Tablettli, was glaub ein Antihistamin war.  Dann Pass und mein Kranken-Armband zeigen und unterschreiben Und endlich konnte unser Weg weitergehen. Ich hätte mir vielleicht doch besser den Knöchel ansehen lassen sollen.. Aber ich wollte nicht noch länger dasitzen und mit Medis vollgestopft werden :-/

Im frühen Sonnenschein war es wieder echt schön! Riesige Termitenhaufen in den Bäumen.

Auch wieder verschiedene Affen, die Lust auf mein Wasserglace Geschmacksrichtung Mandarine hatten. Der zweite war dann etwas gar aggressiv mit gefletschten Zähnen.

Piscina war ein so schöner Strand, dass dies unser heutiges Tagesziel bleiben sollte. Jochen zog es zurück in die Unterkunft, wo er auf der Hängematte lesen wollte. Ich nahm mir aber heraus, hier im Schatten etwas zu sitzen und 2x ins Wasser zu gehen. Hier Jochen am Baden. Unser Fels in der Höhe war toll! Aussicht, Schatten, Ruhe.

Im Park hat es Pferde, die man mieten kann, um statt 90 min zu laufen, eine Stunde reiten, um zum Cabo zu gelangen. Die Pferde treten manche Stellen so krass durch, dass es richtige canyons gibt. Dieser Indigene Junge ist dem Pärchen vor uns ewig gefolgt…

Hier gönnt sich Jochen für 1.30 Fr eine Trinkkokosnuss, die der Herr gekonnt aufschlägt und später auch das Fleisch herausholt 

Wir steigen über einen Zaun, da ein junger Herr von da kam und sagte, es habe einen schönen Aussichtspunkt – einfach etwas gefährlich. So klettern wir schlussendlich nicht nur zur Aussicht, sonder auch zum Strand runter. Dort hat es ein teuer aussehendes ECO-Resort. Wir müssen uns da einschleichen und ziemlich klettern, bis wir endlich wieder auf den offiziellen Weg finden, ohne an der Reception vorbei zu müssen 😉

Nun sehen wir zwei Tucane und auch ein Wasserschwein (wahrscheinlich). Beides ist so schnell weg, dass wir kein Foto machen können. Auch paar Kolibries haben wir gesehn.

Gegen halb 3 (nach 20’000 Schritten) sind wir zurück in der Unterkunft, wo schlussendlich ich in der Hängematte liege, während Jochen auf dem Bett bleibt. Er ist genervt, denn er hat beide mitgebrachten Hosen im Park gerissen. Die eine so, dass die Naht am Füdli ca 40 cm gerissen ist. Die andere hat ein 2 cm Loch. Diese Hose war aber so feucht vom tragen, dass er sie nicht mehr anziehen wollte. Auch eines meiner drei mitgebrachten schnelltrocknenden TShirts hat nun ein 3 cm Loch hinten. Das ärgert auch mich, denn meine zwei anderen sind unpraktischer, als ich sie in Erinnerung hatte. Reisen mit wenig Gepäck hat halt auch Nachteile 🙂 v.a. Wenn man sich in so krass hoher Luftfeuchtigkeit bewegt… Wir müssen dringend waschen, doch mein schnell-trocken Shirt wurde in den 16 Std nicht annähernd trocken.

Im Garten unserer Unterkunft hat es unglaublich schöne Fruchtbäume. Mangos fallen direkt vor unserem Zimmer vom Baum, Avocado’s und sogar Ananas. Es hat hier, wie fast bei jeder Unterkunft verschmuste Hauskatzen:-)

Um 5 zwängt sich Jochen dann doch in die noch-feuchte Hose, legt sich in die Hängematte und wir planen die nächsten Reisetage. V.a. müssen wir planen, welche Autonummer-Endung die Richtige für unsere Pläne ist… Echt mühsam… Wir müssen 5 Städte in diesen 9 Tagen berücksichtigen. Ganz zu Schweigen davon, dass wir noch gar nicht wissen, wo genau wir durchfahren oder wie lange wir jeweils bleiben.

Es ist auch heute Nachmittag wieder bewölkt, so knicken wir den Ausflug zum Meer für Sonnenuntergang.

Wir sind erstaunt über die günstigen Unterkünfte: im Park zahlen wir nun unschlagbare 320’000 Pesos für 2 Nächte. Das sind etwa 68 Fr inkl Halbpension.
Zmorgä (frische Früchte, Kaffee, Rührei mit einmal Toast, am nächsten Tag Käse-Arepas und einem frischen Saft)
Znacht dürfen wir von der Karte ein Fleisch, Huhn oder Vegetarisches Gericht wählen, welches 38’000 Kosten würde. Dazu gratis eine Limonade/Eistee.

Eigentlich kostet uns die Unterkunft somit nur knappe 13 Fr pro Nacht… Der Standart ist viel höher als in Indien, die Betten sind meist sauber und gut (für mich natürlich zu hart und ich leide an verspanntem Nacken und mein Hüftknochen tut vom Seite liegen weh). Hier das erste Mal mit nur Ventilator – was das Einschlafen echt schwierig machte. Alles läuft im Park über Generatoren.

Wir legen uns um 8 schlafen…

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