Fr-Sa, 8.-9.6.2018 – Agva-Istanbul

Freitag morgens fuhren wir von Agva nach Istanbul. Erst kurvig, dann wurde die Strasse ziemlich gross, schon fuhren wir in diese Stadt mit fast 15 Mio Einwohnern! Die Stimmung auf der Strasse aber ganz friedlich. Da hatten wir schon viel hektischeres erlebt.

Das Navi wollte uns über die Fähre schicken: das geht gar nicht, wir wollen doch über die Bosporus-Brücke fahren! Dafür hatten wir vom „asiatischen“ Teil der Stadt schon eine tolle Aussicht, bevor es dann tatsächlich über die 1 km bzw 1,5 km lange und 165 m hohe Brücke ging.

Besonders eindrücklich halt auch, weil hier die riesigen Container-Schiffe unten durch fahren. Ach, wie hatte ich Freude:-) Fast wie damals mit Dany nach Manhatten rein, wo ich mich kaum mehr einkriegte:-)

Auf der „europäischen“ Seite angelangt, sofort auch hier zum Wasser, eine hier typische Kartoffel bei der kleinen Moschee geschmaust und bald drauf waren wir im Hotel, welches wir recht zentral ausgesucht haben.

Besuch der Hagia Sophia

und der Blauen Moschee.

Eher zufällig fanden wir die wenig bekannte/touristische Stadtmauer Istanbuls..

…sowie das Aquäduct.

Die ganze Stadt – oder zumindest der alte Teil auf europäischer Seite – ist voller Moscheen. Da fand ich persönlich die weniger touristischen fast schöner als die Hauptattraktion. Dazu finde ich die eher bunteren aus dem Iran auch fast fotogener, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.

Jedoch empfanden wir die überlauten Muezin Rufe als wirklich störend. Gerade in Istanbul ist es ein wahrer Chor. Gut, dass der nächtliche Ruf entweder massiv leiser oder gar nicht stattfindet: wir waren zumindest nicht geweckt worden, nachdem wir um 22 Uhr fast aus dem Bett gefallen waren..

Der Besuch der Basilica Cistern fand ich sehr eindrücklich. Hier konnte im 5. JH bis zu 100’000 Liter Wasser gelagert werden!

Die Medusa-Statuen sollen die Zisterne vor Bösem bewahren.

Der Trauerpfahl soll denen Gedenken, welche bei dem Bau ums Leben kamen.

Eine einzelne Kirche besuchten wir in Istanbul, welches über die Jahrhunderte immer wieder die Herrschaft und damit auch die Religion wechselte.

Schön, die türkische Kaffeekultur life mitzuerleben: in einem kleinen unscheinbaren Cafe einer winzigen Seitenstrasse. Schade mögen wir den Moka nicht, der im grossen Sand von allen Seiten erhitzt wird, bis er hoch kocht: erst dann ist er servierbereit: in den vorgewärmten Tässchen mit einem Turkish Delight.

Wir gönnten uns die Fahrt über die Bosporus-Brücke noch ein zweites und drittes Mal: beim Fahren „zurück“ nach Asien wurden wir per Schild mit „welcome to Asia“ begrüsst. Dies der Grund, warum wir die Strecke später dann nochmal zurückfuhren: wollten wir das „Welcome to Europa“ Schild fotografieren: dieses gibt es aber gar nicht. Erst danach fiel uns auf, dass dies politisch wohl etwas unkorrekt wäre.. Pferdekutschen sind übrigens nicht erlaubt;-)

Einmal zurück über den Bosporus mit der Fähre, welche wir bei der Anfahrt nicht hatten nehmen wollen: herrlich!

Ihr merkt, wir sind einige Male einfach hin- und hergefahren. So mussten wir auch den im Okt 2016 eröffneten Eurasia-Tunnel benutzen! Ja gut, wir waren schon etwas stutzig geworden, wo uns die Polizei kurz davor rausgewunken hat… Da sie uns dann (als sie uns als Touristen erkannten) aber einfach weiter schickten, waren wir erstaunt als direkt vorm Tunneleingang dann das „Töff-Verboten“ Schild hing…

Erst Tags drauf (bereits in Griechenland) fanden wir dann heraus, dass man die Brückenüberfahrt bezahlten muss (5,50 TRY) jedoch nur von Europa nach Asien.. Wir haben nix bezahlt.

Der Tunnel würde auch Kosten, jedoch gibt es da nur Preise für Autos und Minibusse weil Motorräder ja gar nicht erlaubt sind…

Ganz zu schweigen von den Autobahn-Mautgebühren: auch diese haben wir nicht bezahlt…

Wie auch? Nirgends gab es Häuschen, Schranken oder anderweitige Bezahlstationen. Geschweige denn Schilder… Wir wüssten also auch das nächste Mal nicht, wie wir bezahlen müssten…

Mit Töffs haben wir Istanbul wohl anders angeschaut, als wären wir für ein verlängertes Weekend hier. Dafür haben wir Ecken gesehen, wo kaum Touristen hinkommen…

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