Fr-Sa, 22.-23.6.2018 – Gardasee-Meran (IT)-Baltenswil (CH)

Ganz zufällig hatten wir am Gardasee ein Bikerhotel ausgesucht.. mindestens 20 Töffs standen gestern Abend im Vorhof: als wir heute um halb 9 zum Zmorgä gingen, waren bis auf 2 andere alle schon weg… Die Langschläfer grüssen;-)

Die Autolawine machte fotografieren auf der Strecke fast unmöglich. Nachdem wir Riva di Garda jedoch hinter uns gelassen hatten, wurden die Strassen gemütlicher.

Wir entschieden uns, über Passstrassen nach Meran zu fahren und wurden mit fantastischer Bergwelt belohnt!

Die Dolomiten zeigten sich bald am Horizont. Irgendwann werden wir auch hier die Gegend mal genauer erkunden!

Ausblick von unserem Zimmerfenster des B&B’s near Meran – herrlich!

Den (letzten) Abend liessen wir im schönen Meran mit Hugo und Aperol Spritz – sowie Schweizer Match – ausklingen…

Samstag war viel fahren angesagt… Erst mal in die Schweiz nach Santa Maria. Schon schön, wieder in der Schweiz zu sein!

Über den Ofenpass ging es zum Flüela… Schon krass, wie fantastisch schön die Schweizer Bergwelt ist!! Eigentlich schade, haben wir keine Fotopausen mehr eingelegt. Immer wieder fährt man hier vorbei, aber wie oft hält man an, um ein Foto zu schiessen?

Unsere beiden Reisebegleiter haben die 15’000 km erstaunlich gut überstanden…

Und auch wir kamen gsund und gfräsig am späten Nachmittag zu Hause an!

Was für ein schönes Haus wir doch haben!! Der Garten nach 3 Monaten zwar ein riesen Dschungel, aber trotzdem ist es schön, wieder hier zu sein!

…bis zur nächsten Reise…;-)

Mi-Do, 20.-21.6.2018 – Ancona-Rimini-Gardasee

Morgens in Ancona einen Cappuccino getrunken.

Danach erst der Küste entlang nach Norden. Da die Strasse nicht sehr spannend war, fuhren wir bald auf der schnelleren Route über die Autobahn gen San Marino.

Wir hatten uns ein ganz kleines Strässchen direkt an der Grenze in San Marino als Navi-Ziel ausgesucht: eine gute Wahl! Kurvig ging es über ein paar Hügel und enge Gässchen und bald sahen wir die drei Festungstürme der Hauptstadt San Marino.

Etwas das hübsche Städtli mit der tollen Aussicht genossen: auch wenn es sehr touristisch ist, so lohnt sich ein Besuch alleweil!

Rimini mit dem endlosen Sandstrand weckte in Jochen viele Kindheitserinnerungen. Das Schwimmen im Abendrot war herrlich: Wahnsinn, wie warm das Wasser der Adria ist!

Von Rimini nahmen wir die Autobahn: wie haben einige km vor uns, bis wir wieder Zuhause sind. Und das Entdecker-Gen ist etwas übersättigt und wir verdauen noch die bisherigen Eindrücke. So fuhren wir dann auch an Verona vorbei: wir hätten hier zu wenig angeschaut.

Ich war aber noch nie am Gardasee: also würden wir die Nacht hier verbringen: ein gutes Zwischenziel. Was machen bloss die ganzen Regenwolken hier?

Aber schön gelegen ist der Lago di Garda, eingerahmt von den steilen grünen Bergen!

Die Printscreens von GoogleMaps verwässern sich nun mit Markierungen früherer Ausflüge… Zudem hat die App die Werbung des betreffenden Hotels so gross eingefügt, dass man kaum noch Karte sieht :-S Zum Glück ist unsere Reise gleich um;-)

Mo-Di, 18/19.6.2018 – Meteora-Igoumeniza (GR)-Ancona (IT)

Von den Meteora Klöstern mussten wir heute nach Igoumenitsa zur Fähre fahren.

Der Wetterbericht versprach immer wieder regnerische Perioden, was sich auch bestätigte. Aber die Momente ohne Sonne genossen wir entsprechend um so mehr!

Dieser Teil der alten Fernstrasse Nr 6 scheint schon länger nur noch als Einbahn geführt, da die Strasse an diversen Strassen abgesackt oder von Erdrutschen verschüttet ist. Von unserer Seite kommend wäre die Strasse eigentlich gesperrt.. Aber wir fuhren trotzdem: zum Glück! Die Aussicht war herrlich – bevor der Regen kam;-)

In der Nähe von Ioannina entschieden wir, dass der wiederkehrende Regen nicht so störend ist, wir also weiter auf der alten Fernstrasse fahren und erst noch eine Kafi/ Glace Pause einlegen.

Auch dieser „Leg“ belohnte uns mit toller Aussicht und kurviger Strasse!

In Igoumenitsa erkundigten wir uns nach der Fähre, welche wiedermal zeitlich verschoben (morgens um 6 statt 1) abfahren würde.

Früh ins Bett, um bereits um 4:30 aus dem Schlaf gerissen zu werden…

Natürlich war die Fähre noch nicht mal angekommen… Bald kamen aber 4 Fähren fast zeitgleich schön der Reihe nach in den Hafen. Schon herrlich diese riesigen Schiffe – und das zusammen mit dem Morgenrot…

Der Tag auf der Fähre (16 Std) ohne Kabine kam uns recht lang vor. Zudem wurde es Jochen kurz vor Ancona plötzlich schlecht und er musste sich noch über die Reeling übergeben.. Oh je.. Zum Glück ging es ihm dann an Land aber wieder gut.

Da wir mit den Motorrädern ganz vorne waren, konnten wir nach draussen kucken und sehen, wie die ganzen Taue ausgefahren und eingezogen wurden. Coole Unterhaltung während dem Warten:-)

Ancona

Sa-So, 16./17.6.2018 – Pella-Meteora Klöster

Der Samstag fing regnerisch an. Wie schön, vom Hotel einen unerwarteten Cappuccino mit Kuchen angeboten zu bekommen, während wir uns einmal mehr mit Regen Klamotten rüsteten. Mehr oder minder regnete es die ganze Fahrt nach Kalabaka/Kalampaka.Etwas experimentieren wollten wir trotzdem, so fuhren wir einen kleineren Pass: erst sah es so aus, als wäre das ein Fehler gewesen, denn nicht nur Regen sondern auch dichter Nebel begleiteten uns. Dann plötzlich: die Strasse ist gesperrt: das Navi brauchte lange Überredungskünste, bis ein neuer Weg berechnet war, bei dem wir nicht umdrehen mussten…Aber dann zogen die Wolken plötzlich weg und wir konnten die schöne Strasse und Berglandschaft zumindest erahnen:-)Und nach einer weiteren verregneten Periode – wieder unten im Tal – fuhren wir kurz an herrlicher Gegend vorbei, bevor es dann heftig regnete..Hier wäre übrigens ein Gebiet mit Bären: alle 10 km war ein Warn-Schild am Highway angebracht und die Strasse war von Zäunen umgeben. Oha! 🙂…Ja und dann kamen die Sandstein-Felsen der Meteora-Klöster in unser Blickfeld, es war trocken und wir waren sogleich verzaubert!Wirklich herrliche Felsen… Wir können gar nicht genug Fotos machen! Und der Regenradar war pünktlich: ab 3 nur noch kurze leichte Regenschauer bis zum Abend! Gut, haben wir den Ausflug vorverschoben! Auch der Sonntag machte, was uns der Regenradar gesagt hatte: wie konnten unsere Ausflüge also recht gut um die dicken Wolken und Tropfen planen. Leider war der Himmel zu beiden Sonnenuntergängen zu wolkig.Die noch bewohnten 6 Kloster sind echt toll! Es hatte mal 24 davon. Unglaublich, wie sie es im 14. Jahrhundert geschafft haben, in diesen Höhen auf den steilen Gipfeln zu bauen! Auf den Fotos kann man gar nicht sehen, dass rund um jedes einzelne Kloster die Felswände steil auf alle Seiten runtergeht! Heute gibt es Treppen, aber wie wurden damals die Steine hier hochgebracht?!Auch diverse Höhlen hat es im Sandstein. Einige wurden von Mönchen bewohnt, bevor sie die Klöster bauten.Besuch einer der unzähligen Höhlen – Fledermäuse und Bienennest inklusive…Ein paar km entfernt wäre Theopetra, wo man nachweisen konnte, dass diese bereits vor 130’000 Jahren bewohnt war. Er ist damit die älteste bekannte Behausung! Leider wurde die Höhle im April 2018 auf unbestimmte Zeit geschlossen, dass wir nur von aussen durch Gitterstäbe nach innen spähe konnten:-(Auf kleinen aber steilen Wanderungen durch das Meteora-Gebiet sahen wir wieder diverse Tiere. Die Geier lassen sich nicht gut fotografieren: sie kreisen hier aber regelmässig über unseren Köpfen auf der Suche nach der nächsten Schildkröte, welche sie mit in die Höhe nehmen, um sie dann heruntee fallen lassen, um sie zu knacken:-(..Selfie Session… Die Bilder, wo man uns besser sieht, können wir nicht hochladen: mein Bauch ist so gross geworden, dass ich die Bilder am liebsten löschen möchte – und den Bauch gleich mit dazu:-S 😀Die Meteora-Klöster können wir als Besuchsziel sehr empfehlen – auch wenn es voller Touristen ist. Kaum wandert man aber etwas abseits, ist man plötzlich ganz allein. Herrlich die Stille und die Szenerien!Nachdem wir den Iran vor einigen Wochen verlassen haben, trank ich heute meinen letzten „Tora Bika no added sugar“: dieser (indonesische) Cappuccino hat mich oft über Wasser gehalten – ich werde dich vermissen:-) In Armenien hatte ich mir nochmals Nachschub kaufen können, seither gibt es diese Marke nicht mehr und andere Cappuccinos haben meistens Zucker drin. Gut, dass wir bald nach Italien reisen, wo es überall leckeren Kaffee gibt:-)

Do-Fr, 14.-15.6.2018 – Thassos-Stavros-Pella

Erst verschliefen wir und wachten erst um 20 nach 10 auf (wir scheinen wohl doch etwas (reise?)müde), dann fing es doch tatsächlich zu regnen an, als wir uns beeilen mussten, die Fähre um 12:15 Uhr zu erreichen, welche dann schon um 12 abfuhr… Das Wetter macht schon auf der ganzen Reise nicht ganz so mit… Hoffentlich ist der Sommer nicht schon um, wenn wir dann zurück in der Schweiz sind…

Immer wieder regnete es leicht, klarte zum Glück aber bei 30 Grad immer wieder auf. Bei der Besichtigung von Philippi, eine bedeutende römische Stadt und älteste christliche Gemeindegründung Europas, bliebs zum Glück trocken. Das Theater,

eine von drei verschiedenen Basicilas

sowie im Forum schöne Fussböden…

Im Museum befinden sich einige recht gut erhaltene Stücke – unter anderem die Schutzheilige dieser Stadt, welche als Krone eine Festungsmauer trägt.

Während Jochen den Hausberg erklomm, trank ich schon mal gemütlich ein Frape (kalter geschäumten Nescafe, welcher hier das Nationalgetränk zu sein scheint) und zog die winzig kleinen Dorne aus Jochens Töffhose: er hatte beim Rückwärts laufen eine etwas zu nahe Bekanntschaft mit einem Kaktus gemacht…

Zurück am Meer genossen wir die Abendstimmung und dachten, wir hätten unseren finalen Heimfahrt-Plan geschmiedet…

Über die Halkidiki „Halbinsel“ fuhren wir durch eine gemütliche Landschaft – doch schon bald setze leichter Regen ein:-(

Die Petralona Höhle musste ich ja fast besuchen: ich liebe Höhlen und wenn sie noch fast nach mir benannt ist, kann ich ja nicht daran vorbei fahren…

Der Eintritt war aber wirklich zu teuer (weshalb Jochen nicht mitkam) und dass es verboten war zu fotografieren, finde ich total schade: es hatte einige schöne Stalaktiten und Stalagmiten Formationen, aber ein Besuch ist sie nur wert, wenn man eh in der Gegend ist.

(Meine Brücke zu Stalaktiten und Stalagmiten: welche sind von unten, welche von oben?

Stalaktiten: hier hängt im T eine Stalaktite herunter

Stalagmiten: hier stehen zwei Stalagmiten im m auf dem Höhlenboden)

Im zugehörigen Museum hatte es ein paar tolle Knochen von Bären, Wölfen und Knochen von HöhlenMenschen.

Durch starke Bewölkung gelangten wir in die Nähe von Pella, dem Geburtsort von Alexander dem Grossen. Gewitter zog auf und es regnete die ganze Nacht.

Der Regenradar sieht für unsere weiteren Pläne schlecht aus: über ganz Griechenland liegt eine Wolkendecke mit Gewitterfronten welche sich v.a. in den Bergen ergiessen werden, wo wir hin wollten. Mount Olympus mussten wir für den nächsten Tag schon mal vom Programm streichen und bald war klar, so werden wir die Fähre rüber nach Italien schon früher nehmen. Neue Pläne, neues Glück;-)

Di-Mi, 12.-13.6.2018 – Kavala-Thassos

Die Insel Thassos hatten wir gestern gesehen und entscheiden, zwei Tage darauf zu verbringen.

Nach langer Zeit wiedermal Fähre fahren – wenn auch nur 3/4. Stunden. Herrlich, wie die Möwen dem Schiff folgten und ganz nah an uns vorbei flogen!

Die Insel besteht aus einer 95 km langen Küstenstrasse rund um die Insel, welche v.a. bei Rumänen und Bulgaren beliebt ist.

Herrliche Küstenabschnitte, immer wieder Strände, die uns aber zu touristisch waren, um zu bleiben.

Wir setzten uns lieber hier (nächstes Bild) in der Einsamkeit ans Wasser. Das Meer herrlich klar und schön erfrischend. Dadurch, dass wir hier ins Wasser gingen statt an einem Strand mussten wir uns einen Weg zwischen spitzen Steinen und durch die viele Seeigel suchen. Jochen entschied sich für die sichere Variante und behielt seine Turnschuhe an. Ich kratze mich tatsächlich ein klein wenig auf.

Am Mittwoch wollten wir die Offroad-Piste durch die Mitte der Insel abfahren.

Schon schön, diese uralten Olivenbäume! Weiss jemand, ob die bei uns wachsen? Klar, ohne Früchte – aber überlebt ein Olivenbaum einen Schweizer Winter?

Erst war die Strasse noch schön…

…dann wurde die Strasse aber so schlecht/steil, dass ich nicht weiterfahren wollte.

Es ging dann aber auch für Franz-Ferdinand nur noch um diese Kurve: danach hatten wir den höchsten Punkt mit herrlicher Aussicht erreicht. Und der Weg die andere Seite runter wäre ein zu großer Kampf bei 33 Grad.

Da fuhren wir lieber zurück an die Küste, um einen weiteren einsamen Strand zu finden, wo wir uns beim Baden abkühlen konnten.

Thassos ist wirklich eine schöne Insel mit hübschen Buchten: es hat hier von Sandstrand mit Liegen, Sonnenschirme und Cafe’s bis einsamste Steinklippen alles. Wir können Thassos empfehlen:-) Jedoch benötigt man in jedem Fall ein Auto/Mofa.

So-Mo, 10.-11.6.2018 – Istanbul (TR)-Alexandroupolis (GR)-Kavala

Sonntag war ein reiner Fahrtag. Heute reisten wir von der Türkei nach Griechenland aus.Der Grenzübertritt war einfach und speditiv. Wir mussten lediglich auf der griechischen Seite warten wegen Rückstau.In Alexandroupolis schwammen wir in der Ägäis: auch hier etwas frisch und definitiv höherer Salzgehalt wie im Schwarzen Meer. Da es Sonntag war, hatte es wirklich viele Familien an den Stränden.Wir machten uns gleich nach dem Schwumm auf zum Waschsalon: ein erstes Mal im Waschsalon waschen auf dieser Reise. Etwas komisch war es, dass das Waschmittel automatisch in die Waschmaschine kam, obwohl die Maschine ganz herkömmlich aussah. So riechen wir nun für 5,50 EUR wieder ganz frisch:-)Wir fuhren heute auf direktem Weg nur 80 km: aber wir wollen schliesslich erkunden und fuhren more scenic Routes. Herrlich, wie es bereits griechisch aussieht:-)Durch Olivenbaum-Haine……zu einem antiken Theater.Am Wegesrand alle paar km mini Kirchen… Schon lustig, wie jedes Land/ jede Religion ihr eigenen Bräuche hat.In dieser Gegend werden Tabak und Baumwolle angebaut. Die Baumwollpflanzen sind noch ganz klein. Später werden sie gelb blühen, sich zu einer Kapsel entwickeln, welche nach 8-9 Monaten die weissen Watte-Bäusche produzieren.Kavala liegt an einer schönen Bucht: das Fischerboot wurde kurz nach dem Bild mit dutzenden von Eissäcken beladen: bereit den frisch geangelten Fisch frisch zu halten.Das Äquadukt dieses Ortes war der Grund, dass wir hier unser Nachtlager aufschlugen.Die dazugehörige Burg musste natürlich mit erkundet werden.Die Aussicht von hier oben auf Stadt und Meer fantastisch!Im Garten/Innenhof konnten wir die bereits fortgeschrittenen Granatäpfel am Baum bewundern.

Fr-Sa, 8.-9.6.2018 – Agva-Istanbul

Freitag morgens fuhren wir von Agva nach Istanbul. Erst kurvig, dann wurde die Strasse ziemlich gross, schon fuhren wir in diese Stadt mit fast 15 Mio Einwohnern! Die Stimmung auf der Strasse aber ganz friedlich. Da hatten wir schon viel hektischeres erlebt.

Das Navi wollte uns über die Fähre schicken: das geht gar nicht, wir wollen doch über die Bosporus-Brücke fahren! Dafür hatten wir vom „asiatischen“ Teil der Stadt schon eine tolle Aussicht, bevor es dann tatsächlich über die 1 km bzw 1,5 km lange und 165 m hohe Brücke ging.

Besonders eindrücklich halt auch, weil hier die riesigen Container-Schiffe unten durch fahren. Ach, wie hatte ich Freude:-) Fast wie damals mit Dany nach Manhatten rein, wo ich mich kaum mehr einkriegte:-)

Auf der „europäischen“ Seite angelangt, sofort auch hier zum Wasser, eine hier typische Kartoffel bei der kleinen Moschee geschmaust und bald drauf waren wir im Hotel, welches wir recht zentral ausgesucht haben.

Besuch der Hagia Sophia

und der Blauen Moschee.

Eher zufällig fanden wir die wenig bekannte/touristische Stadtmauer Istanbuls..

…sowie das Aquäduct.

Die ganze Stadt – oder zumindest der alte Teil auf europäischer Seite – ist voller Moscheen. Da fand ich persönlich die weniger touristischen fast schöner als die Hauptattraktion. Dazu finde ich die eher bunteren aus dem Iran auch fast fotogener, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.

Jedoch empfanden wir die überlauten Muezin Rufe als wirklich störend. Gerade in Istanbul ist es ein wahrer Chor. Gut, dass der nächtliche Ruf entweder massiv leiser oder gar nicht stattfindet: wir waren zumindest nicht geweckt worden, nachdem wir um 22 Uhr fast aus dem Bett gefallen waren..

Der Besuch der Basilica Cistern fand ich sehr eindrücklich. Hier konnte im 5. JH bis zu 100’000 Liter Wasser gelagert werden!

Die Medusa-Statuen sollen die Zisterne vor Bösem bewahren.

Der Trauerpfahl soll denen Gedenken, welche bei dem Bau ums Leben kamen.

Eine einzelne Kirche besuchten wir in Istanbul, welches über die Jahrhunderte immer wieder die Herrschaft und damit auch die Religion wechselte.

Schön, die türkische Kaffeekultur life mitzuerleben: in einem kleinen unscheinbaren Cafe einer winzigen Seitenstrasse. Schade mögen wir den Moka nicht, der im grossen Sand von allen Seiten erhitzt wird, bis er hoch kocht: erst dann ist er servierbereit: in den vorgewärmten Tässchen mit einem Turkish Delight.

Wir gönnten uns die Fahrt über die Bosporus-Brücke noch ein zweites und drittes Mal: beim Fahren „zurück“ nach Asien wurden wir per Schild mit „welcome to Asia“ begrüsst. Dies der Grund, warum wir die Strecke später dann nochmal zurückfuhren: wollten wir das „Welcome to Europa“ Schild fotografieren: dieses gibt es aber gar nicht. Erst danach fiel uns auf, dass dies politisch wohl etwas unkorrekt wäre.. Pferdekutschen sind übrigens nicht erlaubt;-)

Einmal zurück über den Bosporus mit der Fähre, welche wir bei der Anfahrt nicht hatten nehmen wollen: herrlich!

Ihr merkt, wir sind einige Male einfach hin- und hergefahren. So mussten wir auch den im Okt 2016 eröffneten Eurasia-Tunnel benutzen! Ja gut, wir waren schon etwas stutzig geworden, wo uns die Polizei kurz davor rausgewunken hat… Da sie uns dann (als sie uns als Touristen erkannten) aber einfach weiter schickten, waren wir erstaunt als direkt vorm Tunneleingang dann das „Töff-Verboten“ Schild hing…

Erst Tags drauf (bereits in Griechenland) fanden wir dann heraus, dass man die Brückenüberfahrt bezahlten muss (5,50 TRY) jedoch nur von Europa nach Asien.. Wir haben nix bezahlt.

Der Tunnel würde auch Kosten, jedoch gibt es da nur Preise für Autos und Minibusse weil Motorräder ja gar nicht erlaubt sind…

Ganz zu schweigen von den Autobahn-Mautgebühren: auch diese haben wir nicht bezahlt…

Wie auch? Nirgends gab es Häuschen, Schranken oder anderweitige Bezahlstationen. Geschweige denn Schilder… Wir wüssten also auch das nächste Mal nicht, wie wir bezahlen müssten…

Mit Töffs haben wir Istanbul wohl anders angeschaut, als wären wir für ein verlängertes Weekend hier. Dafür haben wir Ecken gesehen, wo kaum Touristen hinkommen…

Di-Do,5.-7.6.2018 – Sinop-Cide-Akcakoca-Agva

Noch etwas schwächlich aber sonst gut drauf fanden wir nach 3 x Verfahren endlich die gepünktelte Strasse.. Manchmal sieht es einfacher aus, als es ist…

Die Strasse führte erst Inland durch wundervolle Wälder, kleine, kurvige Sträßchen mit Sicht über Land und Meer. Wirklich äußerst hübsch!

Ab hier ging es fast ausschliesslich der herrlichen Küste entlang. Schwierig, die Aussicht und Felsen in all ihrer Schönheit einzufangen.

Die Klippe war so steil, dass wir zwar weit unten hübsche Buchten sahen, diese jedoch unerreichbar waren. An der folgenden Bucht wollten wir nicht vorbeifahren! Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg… Dieser war non-existing und wirklich steil, aber unten wurden wir mit herrlich klarem Wasser belohnt! Wären nur die tausend Quallen nicht gewesen… Sind jetzt die weissen ungefährlich?! Auch wenn ich bei Nabucco (Indonesien) im Quallensee geschnorchelt hab, war ich mir nicht ganz sicher – und Internet haben wir hier nicht. So wurde der Nacktschwumm dann extrem kurz – und auch äußerst erfrischend: das Meer hat nur knapp 20 Grad.

…wir hatten noch dumme Sprüche beim Hochkrackseln gemacht: „hoffentlich kommts nicht regnen, sonst kommen wir hier nicht wieder hoch“… Dabei hatte die Wettervorhersage 0% Regenwahrscheinlichkeit versprochen… Was sollten dann kurz darauf diese dunkeln Wolken und die Regentropfen?! Zum Glück blieben wir an der Küste, wo wir die Donner zwar hörten, aber nur am Rand vom Gewitter/Tröpfeln betroffen waren.

Solches Wetter beschert dafür flauschige Stimmung!

In Cide war ich dann zu erschöpft und die Reise wurde für die Nacht unterbrochen. Wenn die Verdauung nicht richtig funktioniert, ist alles geschwächt…

Am Meer gehört Fisch auf den Menü-Plan: dass dieser aber frittiert (sie hatten ihn uns als gegrillt verkauft) nicht so gut für unsere angeschlagenen Mägen sein würde, merkten wir erst, als es schon zu spät war…

Man versicherte uns hier, dass der Ramadan kein Problem sei, es werde in der Zeit einfach kein Alkohol ausgeschenkt… Nicht nur der Muezin, scheint in jeder Gemeinde „anders“ zu sein…

Weiter ging es der Küste entlang: wundervolle Ausblicke und Landschaften. Und dann der Super-Gau: wir waren wieder auf der Suche nach einer Bucht für einen erfrischenden Schwumm (per Google müssen wir keine Angst vor den Quallen haben): Jochen sagte noch: „was schwimmt da grosses im Wasser?“: Delfine! Wir wussten nicht mal, dass es hier Delfine haben kann…

Nun, Delfine zu fotografieren aus weiter Entfernung ist fast unmöglich und es ist auch uns kaum gelungen. Der schwarze Punkt oben im Bild ist auf jedenfall einer der etwa 10 Delfine, welche vorbei schwammen. Weit weg – unterhalb der SteilKlippe…

Unser Drang, ins kühle Nass zu gelangen stieg ins Unermessliche! Wo nur hat es einen Meerzugang?! Ein paar km und drei unzugänglichen Buchten weiter bei Gölü kam man an den Strand: Töffs geparkt und etwa 1 km über dicke Steine gelaufen: Von hier ins Wasser und Richtung Delfine geschwommen, welche kurz darauf in der Ferne tollten.

Wir herrlich! Die Delfine kamen bis auf ca 30m an Jochen und etwas zw 50-100m an mich ran! Sie sprangen und machten „Schrauben“, es war fantastisch! Klar, mein Schwumm mit Delfinen in Bay of Islands, NZ war eine andere Kategorie, weil die damals direkt bei mir schwammen: ich konnte sie halt streicheln. Aber das heute war sooo cool, weil uns hier niemand extra hingefahren hat: wir schwammen einfach und sie kamen. Sooooo ein tolles Erlebnis!!

Kein Wunder, dass wir dadurch so viel Zeit verloren und wieder nicht so weit kamen, wie geplant;-). So können wir wirklich nicht weitermachen, sonst kommen wir nie pünktlich zu Hause an. Aber momentan geht’s grad noch so:-)

Muslu war ein tristes Dorf mit Kohlewerk. Danach ging es sicher 20x hoch und runter durch die steile Stadt Zonguldak mit den bunten Häusern.

Um 6 Domino-Pizza in Zonguldak, um 19:15 Milchreis in Eregli und um 8 waren wir dann endlich im Hotel in Akcakoca: zwar zu teuer, aber wir waren einfach nur müde und hatten keine Lust mehr, weiterzusuchen…

Der Ramadan schien schon in Zonguldak wieder ernster genommen zu werden: die Restaurants servierten uns zwar und auch andere tranken oder aßen Kleinigkeiten, jedoch wurde bereits für den grossen Kanonenschuss gedeckt: Salate, Feigen, Trockenfrüchte eingepackt in Klarsichtfolie wurden auf den Tischen verteilt.

Der Verkaufsbetrieb der Migros in Akcakoca wurde ab Kanonenschuss für die Essensphase der Angestellten angehalten:-)

Ein weiterer Tag mit Sonnenschein, Küsten- und sonstigen schönen Strassen, der von diesen tollen Buchten an unserem Übernachtungsort Agva gekrönt wurde. Wir mussten zwar wieder krackseln, dafür waren wir dann gemütlich alleine am/im Wasser.

Die türkischen Wahlen stehen bevor und es häufen sich die Flaggen, Wahlveranstaltungen und Erdogan-Mobile, welche mit lauter Musik durch die Strassen kurven. Ab und zu sieht man Plakate anderer Kandidaten/Parteien, aber viele gibt es davon nicht…

Die Hunde sind an der Schwarzmeerküste übrigens sehr friedlich und greifen uns auch töfffahrend nicht an. Vielmehr freuen sie sich riesig, wenn man mit ihnen spricht…

Dieser war nur einer von etwa 5, die bei Sonnenuntergang um uns herum schlichen, als wir am Meer picknickten: in diesem Ort scheint Ramadan wieder weniger gelebt zu werden…

Die Bade- und Feriensaison hat noch nicht angefangen: viele Hotels und Restaurants sind geschlossen und so viele Häuser und Strassen im Bau haben wir noch selten gesehn. Ob hier im Sommer wirklich der Bär steppt?!

Die Türken vom Land sind übrigens überschwenglich freundlich und freuen sich über Touristen: „welcome to Turkey“ hören wir immer wieder: dabei winken sie fröhlich:-)

Wir haben nun die ganze Schwarzmeerküste bereist: es hat wirklich viele schöne Orte und Buchten, das Wasser ist klar, die Leute freundlich. Alles in allem fühlt es sich an, als hätten wir hier doch mal etwas Ferien vom Reisen gemacht:-)

Sa-Mo, 2.-4.6. 2018 – Trabzon-Ünye-Sinop

Bald stellten wir an der Schwarzmeerküste gen Westen fahrend fest, dass die Gegend um Trabzon nicht die Schönste ist. Erst wurden wir weiterhin von Teefeldern begleitet, dazu kamen nun Haselnuss- und Kiwiplantagen

Danach wurde die Küste dann immer hübscher und es gab vereinzelte Strandabschnitte. Ordu wäre unserer Meinung nach eine hübschere Stadt wie Trabzon gewesen, hier fuhren wir aber nur durch – könnte auf einer späteren Reise aber ein guter Zwischenstopp sein.

Ünye war ein eher zufällig gewählter Übernachtungsstopp: dass es hier eine so schöne Küste gibt hatten wir gar nicht erwartet!

Das Meer war heute Abend sehr rauh und die Wellen schlugen hart auf die Klippen und wir wurden immer wieder nass. Die Kombination mit der untergehenden Sonne, dem Pinienwald, Klippen, Sand und Meer war einfach herrlich!

Die Nacht war nicht sehr gut. Abends hatte es bei Sonnenuntergang wieder den Kanonenschuss als Start der Essensphase gegeben, morgens um drei (2:57) gab es einen weiteren Knall woraufhin der Muezin während ewigen 15 min seinen schrecklichen (Klage-)gesang erklingen liess. Nicht immer ist der Gesang schrecklich und nicht immer gleich lang. Ob dies Gemeinde, Tag oder Muezin abhängig ist, haben wir noch nicht herausgefunden. Der heute Nacht hatte jedoch keine schöne Stimme:-(

In Samsun gefiel es uns dann recht gut – der Lonely Planet hatte Trabzon als schöner bewertet, für uns ist es genau umgekehrt. Hübsch sind die Häuser auf der Halbinsel bunt angemalt. Hier ist das grösste Hafenbecken vom Schwarzen Meer. Ich hatte morgens schon Durchfall und leichte Krämpfe gehabt und so trank ich Cola, ass Zwieback und Salzstängeli mit Blick auf Samsun und das Meer.

Dann ging die Fahrt weiter: die Küste und die Strasse hier wirklich schön!

Hier schon der Blick auf die Halbinsel Sinop: hier werden wir unsere Tagesreise aufgrund meiner Gesundheit unterbrechen.

Das Hotel ein zufälliger Volltreffer: zumal ich den Preis von 250 auf 180 TRY herunterhandeln konnte. Der Wechselkurs zum Franken hat sich tatsächlich massiv verändert zw der Hinreise, wo wir durch 4 rechneten bis zum Franken, und jetzt durch 5.

Oben sieht man den abgesteckten Strandbereich unseres Hotels und unten die Sicht von unserem Bett direkt aufs Meer..

Die Essenssuche heute wieder schwierig: in den Kaffees direkt beim Hafen wimmelte es zwar von Leuten, doch diese spielten hauptsächlich Karten oder Rommé-ähnliches, tranken (wenn überhaupt etwas) nur Tee dazu. Von Essen war hier (ganz à la Ramadan) nichts zu sehn. Erst in zweiter Reihe wurden wir fündig: leider nur Fastfood zu dieser Tageszeit. Dafür konnten wir hier auch ein Rommé spielen:-)

Danach noch kurz um die Halbinsel gefahren – richtig schön! Hier hatte die NATO im kalten Krieg die Abhörstation gegen die UdSSR da von diesem Ort (am nördlichsten Punkt Anatoliens) die Krim nur etwas mehr wie 200 Seemeilen entfernt ist. Die Anlage steht heute noch.

Nachdem wir nachmittags im ziemlich kalten Meer geschwommen waren, probierten wir abends den leicht beheizten Indoor-Pool aus: von hier sahen wir den kitschigen Sonnenuntergang – natürlich gefolgt vom Kanonenschuss: heute waren wir etwas weiter von Minaretten und Zentrum entfernt, wodurch der Gesang viel weniger störend war.

Da ich während der Nacht wieder Krämpfe und Durchfall hatte und viel zu wenig geschlafen hatte, entschieden wir heute auszuruhen und eine weitere Nacht zu bleiben. Zum Glück konnte ich das fantastische Frühstücksbuffet geniessen und kräftig essen um wieder zu Kräften zu kommen.

…Nur immer schön in der Nähe einer Toilette bleiben, welche auch Jochen unterdessen vermehrt aufsuchen musste…

Nach dem Tag ausruhen ging es uns dann beiden soweit gut genug, um


die Weiterfahrt am nächsten Tag zu planen.

Di-Fr, 27.5.-1.6.2018 – Tbilisi-Ureki (GE)-Trabzon (TR)

Dienstag machten wir uns auf den Weg gen Westen. Wir planten, erst die Jvari Monastry in Mtskheta zu besuchen, was wir gerade noch schafften und einen freien Blick auf die zwei Flüsse hatten, welche hier zusammen fliessen.

Das nächste Ziel war eine weitere Höhlenstadt. Es regnete aber so arg, dass wir erst mal eine Kaffeepause einlegten, um dort zu entscheiden, dass es keinen Sinn macht, bei diesem Regen in Georgien zu bleiben. Die Wettervorhersage war gar nicht gut und was wir gerne noch gemacht hätten, wäre in die Berge mit offroad Pisten gewesen. Bei Nässe ein No-Go. So fuhren wir bis ganz an die Schwarzmeer-Küste. Ureki war uns von einer Hostmother in Armenien empfohlen worden. Der hiesige schwarze Sand soll leicht magnetisch und damit heilungsfördernd sein.

Die Küste ist in dieser Jahreszeit noch ziemlich ausgestorben. Wir bekamen dadurch ein super Zimmer für 12 Euro. Dafür war kein Restaurant geöffnet. Es fing dann auch wieder heftig zu regnen an.

Mittwochs fuhren wir an Batumi vorbei: eine ziemlich kurvige Strasse. Dann die herrliche Sicht auf das moderne Batumi mit all den modernen Skyscrapern. Wo war bloss der angekündigte Regen?! Wir sahen an jedem Berg und Hügel dicke Wolken: an der Küste blieb es glücklicherweise trocken. Irgendwie schade, konnten wir nicht hier bleiben.

Jedoch hatten wir uns bereits bei BMW in Trabzon, Türkei auf heute Abend angemeldet: wir hatten doch einiges an unseren Töffs zu reparieren: nebst km-Services inklusive Öl-Wechsel und Ritzel/Kettentausch auch ein neuer Griff für Franz-Ferdinand. Dies lässt sich am Besten bei einem offiziellen BMW-Vertreter erledigen und in dieser Gegend ist dies nur in der Ost-Türkei möglich. Schlussendlich brauchte die Garage von Mi Abend bis Samstag Mittag, um unsere beiden Gefährten wieder auf Vordermann zu bringen..

Also mussten wir uns Do und Fr beschäftigen. Wir nahmen ein schönes Hotel outside of Trabzon und mieteten für zwei Tage ein kleines Auto für 15 Fr/Tag.

Der erste Ausflug am Do Nachmittag war leider etwas enttäuschend: die Sumela Monastry ist ganz in die Berge reingebaut. Kaum waren wir jedoch weg von der Küste fing es schon zu nieseln an und bald waren wir mitten in der Nebeldecke dieser sonst so herrlichen Schlucht. Leider hatten sie hier einen Erdrutsch und das Kloster konnte nur von weitem besichtigt werden. Leider war die Sicht dazu aber zu schlecht. Ganz zufällig riss die Wolkendecke auf dem Runterweg kurz auf und wir konnten Sumela ganz etwas sehen.

Abends auf der Suche nach Znacht erfuhren wir, was es bedeutet, während Ramadan in der Türkei zu reisen…

Wir waren auf diesem grossen Platz mitten in Trabzon auf der Suche nach Znacht: irgendwann merkten wir, dass keiner am Essen oder trinken ist. Der eine Kellner erklärte uns lang und breit,was an Essen sein Restaurant zu bieten hat. Wir liessen uns überzeugen und setzten uns. Nachdem wir unsere Bestellung aufgegeben hatten, lief der Kellner erst davon um gleich wieder kehrt zu machen. „You want food now or later?“. Er merkte, dass wir keine Stunde auf Sonnenuntergang warten wollten. Und wie merkten, dass wir hier auf der Terasse nicht sitzen bleiben können, wenn wir essen wollen. Der Keller führte uns in den ersten Stock – weg von Blicken anderen. Hier wurden wir zwar bedient,aber es fühlte sich echt komisch an, die einzigen zu sein, die assen…
Immer mehr Leute kamen nun in den oberen Stock zu den vorreservierten Tischen. Die Bestellung wurde aufgenommen, die Getränke gebracht,jedoch öffnete niemand sein Büchsli. Auf den Tischen standen Salate und Brot in Klarsichtfolie eingepackt. Niemand rührt etwas an.

Kaum fertig gegessen, setzten wir uns in den Park und warteten auf den Sonnenuntergang… In der letzten halben Stunde warben die Kellner immer „agressiver“ um Kunden, die Leute setzten sich und warteten. Eine Viertel Std davor wurden Suppen verteilt. Jedoch fing niemand zu essen an. Die Suppe wurden gesalzen oder umgerührt, doch jeder wartete weiter….

5 min vorher fingen alle an, die Klarsichtfolie von Salat und Brot zu entfernen..

…und dann kam der Start in Form eines Kanonenschusses: gleich darauf der Ruf des Muezins. Einige fingen an zu Essen, andere schienen das 5min Gebet abzuwarten, andere zündeten sich eine Zigarette an (auch dies ist während den Sonnenstunden „verboten“).

Krass, wie alles plötzlich ruhig wurde… fast keine Auto s auf der Strasse .. Es wurde in den Hinterkammern der Bäckereien und kleinen Shops gegessen. Andere Läden machten ihre Pforten zu, um in aller Ruhe essen zu können…

Wir machten uns auf den Heimweg..

Freitag morgen hatten wir s nicht eilig. Etwas östlich der Küste nach „zurück“ befinden sich die Anbaugebiete für Tee, Haselnüsse und Kiwis.

Wir fuhren in der Nähe von Rize auf einen Pass: kaum weg von der Küste kamen die Wolken/ Nebel und Regen. Es gab aber schöne Szenerien in der kurvenreichen Strassen.

Die komischen Karton-Polizei-Autos am Strassenrand kennen wir schon von unserer Anreise:-)

Zum Zmi-Znacht gönnten wir uns Burger und Cesar-Salat mit einer Nutella Pizza zum Dessert in einem Resti, in welchem zumindest ein Businessman einen Tee trank und ein paar Jugendliche Shisha rauchten… Trotzdem fühlten wir uns fast wie Verbrecher..

Das Wetter an der Küste war nicht all zu schlecht: recht sonnig und um die 25 Grad. Ein Schwumm im Meer wäre grundsätzlich schon möglich gewesen, aber leider ist dies hier kaum vorgesehen: direkt neben dem Wasser verläuft die Schnellstrasse oder der Flughafen. Eine Badekultur scheint es nicht zu geben – oder kommt das erst beim Hochsommerlichen 30 Grad? Aber auch dann hat es (zumindest zwischen Rize und Trabzon) kaum „schöne“ bzw strandähnliche Stellen… Komisch, wo es doch in Antalya gelebt wird…

Sa-Mo, 26.-28.5.2018 – Telavi-Stephansminda-Tbilisi

Telavi gen Westen verlassend trafen wir bald auf eine weitere weisse „offroad“-Piste: schon krass, wie viele Strassen im Kaukasus noch nicht geteert sind, aber trotzdem von vielen Autos und kleinen öffentlichen Bussen befahren werden. Auch in Georgien gibt es übrigens diverse Auto’s, welche rechts-gesteuert sind: das ist manchmal fast gefährlich, weil wir denken, da sitzt gar niemand im Auto: aber dann fährt das Auto los… Ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Jedoch fahren die Georgier noch besser/vorsichtiger wie die Armenier – und kein Vergleich zum Fahren im Iran…

Was auch lustig ist: auf vielen (alten) Auto’s hat es noch Werbung von deutschen, holländischen oder französischen (Klein-)Betrieben, welche offensichtlich ihre Auto’s zur Verschrottung oder ähnlichem gegeben hatten: die Werbung wird nicht entfernt oder ersetzt sondern wird hier weiter zur Schau gestellt – ja, wirken die Fahrer gar stolz auf die Herkunft ihres Gefährts.

Lange Zeit fuhren wir an herrlichen Blumenfeldern vorbei – so schön!

Bei Chinti ging es auf dem „Military Highway“ gen Norden weiter. Das Wetter schlug um und wir mussten einmal mehr Regenkleidung anziehen. Zum Glück würden wir diese Strecke morgen nochmal fahren und es war nicht so schlimm.

Wir durchquerten das hiesige Skigebiet und ein Foto vom winzigen „Pamukale“ Georgiens lag aber trotz Kälte (nur noch etwa 8 Grad, nachdem wir mit 25 Grad losgefahren waren) gerade noch drin.

Die Berge, die wir querten lagen erst bewölkt vor uns, lichteten sich aber langsam, je näher wir Stephansminda kamen.

Nach dem einchecken in unser Guesthouse war es trocken und die Route gen Gergeti-Monastry sollte in Angriff genommen werden. Jochen hat die Strecke den steilen Berg hoch noch in Erinnerung.. Schon damals hatten sie Schwierigkeiten gehabt, den Weg zu finden: leider war es auch heute mit Navigation nicht einfacher, denn kaum waren wir auf der richtigen Strasse (nachdem wir nur einmal im Dörfli hatten wenden müssen), standen wir bei der nächsten Kurve vor einer Baustelle: diese Strasse ist momentan nicht befahrbar. Mit Zeichensprache machten die Bauarbeiter uns klar, dass wir einen weiten Bogen unten im Tal fahren müssten, um den Berg von hinten hochzufahren.

Zurück im Dorf half ein alter Mann: er sprach in Georgisch auf uns ein, seine Zeichensprache und Erklärungen waren aber so gut, dass wir dachten, wir würden verstehen… Als wir dann wieder 2x falsch abgebogen waren, weil die steilen Strasse „runter“ jedesmal an einem Gartentor endete, waren wir fast zurück an der ursprünglichen Kreuzung, als der Alte uns entgegenkam: nochmal erklärte er uns ruhig den Weg. Kein Lächeln konnte sein Gesicht bewegen, aber trotzdem war er extrem liebenswert. Und dieses Mal fuhren wir die Strasse so lange weiter, bis es wirklich nur noch abwärts ging und wir von oben schon sahen, dass sie unten im Tal neben dem Fluss eine vorübergehende Strasse hergerichtet hatten.

Diese war aber keineswegs besser: die 4×4-Fahrer möchten noch immer Business mit den Touristen machen und wollten uns den Weg nicht erklären. Die machen hier echt ein Geld mit all den Autos… Offenbar hatte die Russen hier eine Seilbahn gebaut, als sie an der Macht waren: jedoch wurde diese abgebrochen, sobald Georgien wieder unabhängig war. Offizielle Begründung: der Ort sei zu heilig.. Ob die ganzen Auto’s da wirklich „heiliger“ sind?

Oben angekommen dann die Belohnung: Blick auf die Monastry schon von Weitem: der Kazbegi (Berg) dahinter leider in Wolken gehüllt…

Die Sicht von hier nach „hinten“ oder runter ins Tal war aber wirklich schön, wenn auch der Hin- und Rückweg fast das Spektakulärste am ganzen Trip waren 🙂

Morgens waren die Berge rund um unser Guesthouse etwas besser zu sehen und die Sonne hatte bei 20 Grad ein paar Sonnenstrahlen für uns übrig. Wir hatten beide in der Höhe von 1700 müM nicht ganz so gut geschlafen.

Bei besserem Wetter mussten heute auf dem Weg nach Tiflis (Tbilisi) die zwei Seitentäler besichtigt werden. Als erstes war das Sno-Valley an der Reihe: hier die Strasse gut und meist geteert, wir fuhren aber aus Zeitgründen nicht all zu weit.

Der einsame Wehrturm bei Sno war aber fantastisch eingebettet in das Tal. Erst noch umzingelt von Jugendlichen Touristen, bald waren wir aber alleine hier und konnten die Stille geniessen.

Das zweite Valley führte uns weiter südlich zur Truso Gorge. Erst empfing uns eine riesige Schafherde, dann ein einsames Dorf. Danach fuhren wir direkt an einen Grenzposten: hier weiter westlich ist Südossetien, ein Staat, welcher gerne unabhängig wäre, jedoch völkerrechtlich weiter zu Georgien gehört. Der Grenzwärter wollte uns hier nicht weiterlassen, also drehten wir um.

Ganz offensichtlich nahmen wir aber die falsche Strasse: diese ging steil den Berg hoch, bald gab ich auf und fuhr bei Jochen mit, um nur ein paar Kurven weiter oben dann vor dem Ende der Strasse zu stehen: der Steinrutsch war schon älter, aber nie zur Seite geräumt worden. Unterdessen hatten wir auch diverse 4×4-Auto’s gesehen, welche unten am Fluss die Strasse fuhren…

Also alles wieder runter und nochmal nach hinten gefahren. Hier erwartete uns nebst der Aussicht auf die herrliche Bergwelt den Blick in diese schöne Schlucht.

Hier war es dann auch: wir haben die 10’000 km dieser Reise erreicht! Unsere Töffs haben zwar nicht den genau gleichen Zähler, weil wir manchmal nur mit einem Fahren und in letzter Zeit mehr mit F-F, da die Kette von Heidi etwas zu sehr auslutscht und erst in Trabzon geflickt werden kann, aber auch Heidi erreichte ein paar km weiter südlich ihre 10’000 (mitten auf der Autobahn) 🙂

Vorher aber nochmal am Zhinvali Reservoir vorbei, an welchem Jochen und Flo vor 7 Jahren gezeltet hatten: damals war der Wasserstand aber nicht gar so tief wie heute…

Heute – mitten auf einer der meist-befahrendsten Strasse Georgiens, kamen wir wieder an riesigen Schaf-und Kuhherde vorbei. Ich dachte, ich hätte schon riesige Herden in Neuseeland und Irland gesehen, aber dies hier ist noch eine Stufe grösser: und v a. speziell, da vieles auf der Strasse stattfindet…

In Tbilisi (Tiflis) fuhren wir am nächsten Tag mit der U-Bahn: unser Appartement lag etwas ausserhalb aber direkt an der Endstation. Was für ein Chaos, bis man hier endlich eine Fahrkarte hatte… Dass man das Depot von 2 GEL (70Rp) zurück erhält, durchläuft man ein richtig langwieriges Prozedere inkl Ausweis zeigen etc.. hätten wir das gewusst, hätten wir die Karte einfach behalten..

Das Gemeindehaus/Passbüro ist in Georgien oft ein architektonisches Meisterwerk: so auch in der Hauptstadt.

Wir gönnten uns die Luftseilbahn Fahrt über den Fluss: schon schön, die Aussicht.

Mother of Georgia

Lange verweilten wir in der Altstadt, wo diverse Häuser schon ganz windschief sind…

Für abends hatten wir einen Slot im Adventure Room gebucht: einmal mehr wollten wir die Rätsel in einer Stunde lösen: diesesmal schafften wir es in 40 min. Wir empfanden die Rätsel aber auch als gar nicht so schwer: aber schön, erfolgreich gewesen zu sein:-)

Wie krass Tbilisi im Talkessel liegt, war abends eindrücklich zu sehen. Die Strassen winden/Zickzackstrasse ewig lang dir steilen Berg hoch, der wie eine Klippe wirkt.

Alles in allem hatte uns Yerevan besser gefallen, obwohl das Wetter heute so richtig gut mitgemacht hatte. Der letze Tag vor der vorhergesagten Regenfront, welche für jeden Tag der kommenden Woche Schlechtwetter vorhersagt – egal in welche Richtung wir fahren…

Do/Fr, 24./25.5.2018 – Rustavi-Telavi (Torha Pass)

Etwas schwierig war das heutige Routing per Navigationsgerät: Google Maps wie auch OSM wollten uns einfach nicht über die kleine Strasse Routen, die wir aber unbedingt nehmen wollten… Dabei war es doch herrlich hier!

…und dass es Offroad werden würde, damit hatten wir gerechnet.. Dass es aber so anstrengend zu fahren wäre, dashatten wir dann doch nicht ganz so erwartet 😉 Bei ü30 Grad wurde es dann Heidi’s Kühlung wieder zu wild und wir mussten eine Zwangs-Pause einlegen… Unsere BMW-Probleme werden wir bald lösen müssen, sobald wir in einem Land sind, wo es überhaupt BMW-Motorradreparateure gibt…

Unterwegs begegneten wir diversen Schlangen (meist tote…), unzähligen bunten Vögeln und mind. 4 kleinen Schildkröter, für die wir selbstverständlich bremsen!

Aus der Wüstengegend wurde es nach 3 Std wieder hügeliger und grüner und die Touristen-Route war erreicht, die zwar einfacher zu fahren wäre, aber warum sollen wir den einfachen Weg nehmen, den wir eh auf dem Rückweg würden nehmen müssen?

…Bei diesem Wehrturm dachten wir noch, wir wären die cleveren Touristen und würden die Abkürzung steil den Hang hoch nehmen. Aber oben angekommen wurden wir von 2 Militäris aufgehalten: wir müssen umdrehen, denn von hier oben aus wird Georgien verteidigt 😉 Gleich hinter dem Hügel sei Azarbaijan. Ein Foto vom Militärposten aus Richtung Wehrturm gestatteten sie uns noch, bevor wir die Strasse wieder runterfuhren und uns in den Touristen-Strom eingliedern mussten 😉

Beim Kloster Dawit Garetscha aus dem 6. JH trafen sich Touristen und Einheimische Pilgerer: heute war sogar der Jahrestag von Dawit Garetscha und entsprechend viele Pilgerer hier am feiern.

Einmal mehr herrlich, wie hier Gebäude in den Stein hineingebaut wurden – und das in dieser fantastischen Landschaft!

Zwei Rebsteiner (St. Galler Rheintal, mein Gruber-Heimatort) überzeugten uns dann davon, den Aufstieg mit Aussicht in Angriff zu nehmen, egal ob der Rundweg nun 1 Std oder doch eher 2,5 Std betragen würde…

Und der Aufstieg lohnte sich wirklich! Erst die Georgische Seite, dann den Ausblick über die Ebene und Berge Azarbaijan’s: der Wahnsinn!

„Hinter“ dem Bergkamm dann die Siedlung mit ganz vielen Höhlen: manche klein, manche grösse, aber alle mit herrlicher Aussicht 🙂

Und mittendrin immer wieder „Kirchenhöhlen“ mit wundervollen Fresken. Hier z.b. das letzte Abendmahl.

Allzugerne hätten wir nach der Wanderung einen Kaffee getrunken: schade, dass es hier nichts zu kaufen gibt! Würde sich ein einfacher Kiosk hier nicht lohnen? Wenn jemand von euch auswandern möchte: hier hätten wir die Business-Idee 😉

Der Rückweg zur Hauptstrasse auf der „guten“ Strasse war auch schön -und wirklich ums 6fache kürzer. Der Salzsee ein Highlight, welches wir nicht erwartet hatten.

…Schaf- und Kuhherden kennen wir zwar zu genüge, aber trotzdem ist es immer wieder herrlich, wie die Zeit hier einfach stillzustehen hat, wenn die Tiere die Strassen queren 🙂

Nochmal 1,5 Stunden über einen Pass fahren und dann sahen wir unser Tagesziel aus der Ferne: Rustavi mit dem herrlichen Bergpanorama.

Zu diesen Bergen fuhren wir dann freitags auch mit Franz-Ferdinand: ich würde mal wieder hinten drauf sitzen können.

Die Strasse nach Omalo / zum Tusheti Nationalpark ist nur von Juni bis August passierbar: die Berge gehen bis zu 3000 m hoch und der Schnee bleibt hier besonders lange liegen. Zudem gilt diese Strasse als eine der gefährlichsten Strassen der Welt. Da muss Jochen natürlich hin!

Bis zum Fluss ging die Fahrt auch noch ganz gemütlich über Schotterstrassen. Hier trafen wir auf Bauarbeiter, welche uns versicherten, dass wir zwar noch 12 km weiter könnten, danach die Strasse aber unpassierbar würde.

Wir sind vielleicht die Letzten, welche den Fluss wie unten abgebildet fotografieren konnten: wenn wir die Herren richtig verstanden haben, soll hier ein Staudamm oder ähnliches gebaut werden.

Die Umleitung des Wassers soll dann auf der anderen Seite sein.

Die Strasse wurde ab hier nicht gerade besser. Mit Töff war sie aber zu meistern – v.a., wenn man bloss hinten drauf sitzen muss 😉

Immer wieder musste ich absteigen, wir hatten mehrere Wasserdurchfahrten und die Aussicht wurde immer besser – wie auch das Wetter: die Sonne strahlte, so gut sie konnte!

Irgendwo zwischendrin trafen wir auf diese Herren: zwei Brüder, welche wohl hier übernachtet hatten? Wir konnten kaum mit ihnen kommunizieren, aber sogleich wurde uns selbstgebrannter Wodka und Tomaten-Gurke-Salat mit Kräutern gereicht… Kaum waren wir weg, fuhren auch sie gen Tal davon: unseretwegen hatten sie ihre Abreise um eine halbe Stunde verschoben.

Die Bilder geben kaum wieder, wie steil es neben der Strasse den Hang hinunterging oder wie schlecht die Strassen an manchen Passagen war… Trotzdem möchte ich euch ein paar Eindrücke nicht vorenthalten um eure Fantasie zu beflügeln…

Viel zu viele „Grabsteine“ standen an der Strasse mit den Jahreszahlen der Unglücke:-( Immer schön vorsichtig und vor allem bergseitig fahren…

(ja, das ist Schnee….)

Nach 37 km gaben wir dann auf: wir wussten, dass wir nicht bis zum Schluss (etwa 72 km) kommen würden – obwohl es die Strassenverhältnisse wohl zugelassen hätten. Wir hatten unsere Unterkunft aber für 2 Nächte gebucht und mussten zurück zum Giesthous. Dass wir aber so kurz unter der Passhöhe wendeten, regt Jochen im Nachhinein ziemlich auf. Auch hatten wir leider die netten Herren nicht verstanden, die uns sagen wollten, dass es gleich bei dieser Hütte eine heisse Quelle mit Bad gibt… Wir dachte, diese komme erst sehr viel später – dabei waren wir keine 200 m davon entfernt und sind einfach daran vorbei gefahren 😦 Aber um ehrlich zu sein, wären wir eh nicht entspannt genug dafür gewesen. Vielleicht beim nächsten mal…

Richtig Hunger hatten wir, als wir zurück in Rustavi waren: Jochen vom (physischen) Fahren und ich benötigte Nerven- und Beifahrer-(Psycho-) Nahrung: selber fahren ist manchmal fast einfacher 😉 Auch hatte ich danach Rückenweh vom Schütteln…

Den Hauswein des Restaurants fanden wir so lecker, dass wir uns 2x 5dl Wasserfläschchen abfüllen liessen: Telavi ist die westlichste Stadt des grossen georgischen Weingebiets: es heisst, Wein stamme ursprünglich aus Georgien… Er kann aber kaum mit den heutigen Weinregionen mithalten…

Mi, 23.5.2018 – Haghpat (AR)-Rustavi (GE)

Nach der Besichtigung des Klosters Haghpat ging es die kurvenreiche Strasse wieder runter in die Schlucht: hier nochmal eine schöne Aussicht auf Alaverdi.

Bald werden wir Armenien verlassen, welches übrigens ein Land ist, an welchem alle drei Grossmächte verbunden sein wollen:

– die US haben eine riesige Botschaft in Yerevan und finanzieren diverse ökonomische und kulturelle Hilfsprojekte

– Iran hat gerade wieder einen multi-Milliarden $ Vertrag für die nächsten Jahrzehnte in Bezug auf Energie (Strohm) unterschrieben (sie bauen zusammen ein 3. Atomkraftwerk)

– Russland war bisher der grösste Energie-Lieferant und saniert nun zusammen mit Armenien ein bestehendens Atomkraftwerk. Zudem gibt es hier eine russische Militärbasis mit 3000 Mann.

Bei der Grenze zu Georgien gab es dann Probleme: Heidi war bei der Einreise nach Armenien richtig dokumentiert und gestempelt worden: bei Franz-Ferdinand fehlte jedoch etwas: wahrscheinlich etwas im Computer. Das Grenzmännchen telefonierte dem Einreise-Gebäude nebenan und dann wurde Jochen durch die Absperrung hinüber begleitet. Dort riefen sie unseren Einreise Grenzübergang in Südarmenien an..

Nach hin und her waren die Probleme beseitigt und wir durften aus Armenien ausreisen: trotz den Umständen war das Prozedere lediglich 20 min gegangen!

ցտեսություն Հայաստան

(ts’tesut’yun Hayastan)

Die Einreise in Georgien war in 5 min erledigt: wir dachten, dass da wohl noch etwas fehlt? Müssen wir noch irgendwohin? Aber nein, alles war schon erledigt. So einen schnellen aussereuropäischen Grenzübergang haben wir beide noch nie erlebt: und das sogar mit zwei Töffs!

გამარჯობა საქართველო

(gamarjoba sakartvelo)

Schon spannend, wie sich eine Landschaft gleich beim Landeswechsel komplett verändert… In Armenien hatten wir Berge und grün um die 23 Grad. Kaum über der Grenze wurde die Landschaft eher flach und beige. Dazu Temperaturen um die 30 Grad. Wie ist das bloss möglich? Wir hatten doch bloss einen Fluss überquert…

Kurz vor Rustavi wurde die Landschaft nochmal richtig toll und eine riesen Schafherde rannte ihrem Hirten nach: es staubte so richtig hinter ihnen! (Auf dem Bild sieht man nur einen kleinen Teil der Herde: der grösste Teil verbirgt sich im „Tal“ dazwischen, das man auf dem Bild gar nicht sehen kann)

In Rustavi hatten wir uns bereits den Telekom-Laden herausgesucht und siehe da: innert 15 min waren wir im Besitzt einer offiziellen Georgischen SIM-Karte für Internet. Keine Ahnung, was wir auf dem Vertrag unterschrieben haben….

Eigentlich hätten wir heute weiterfahren wollen. Aber wir merkten, dass die geplante Strecke anstrengend werden würde. Also blieben wir in Rustavi und Franz-Ferdinand und Heidi wurden wiedermal geputzt. Das Finden eines Hotels war gar nicht so einfach: liegt Rustavi so nah bei Tiflis, dass wohl kaum Touristen auf die Idee kommen, in dieser russisch angehauchten Stadt, welche von Deutschen Strafgefangenen gebaut worden ist, zu übernachten.

Coca-Cola mit Kaffee-Geschmack?!? Das musste probiert werden: ich fands erstaunlich lecker 🙂

Di, 22.5.2018 – Yerevan-Haghpat

Yerevan gen Norden verlassend trafen wir auf dieses riesige Kreuz, welches aus ganz vielen kleinen Kreuzen besteht und von allen Seiten nach einem Kreuz aussieht.

Schon lange wollte ich euch die speziellen Wasserleitungen zeigen: die Rohre verlaufen oberirdisch und wenn eine Ausfahrt oder Strasse kommt, wird sie einfach drüber geführt:-)

Sehr Grün war die Landschaft – kein Wunder bei all dem Regen;-)

Extra nahmen wir die kleine Kurvenreiche Strasse und nicht den langweiligen Tunnel, der aber bestimmt in besserem Zustand, aber viel weniger hübsch gewesen wäre. Dass es wieder zu tröpfeln anfing, hätte nicht sein müssen.

Daher früher Mittagsstopp bei einer extrem modernen Tankstelle mitten im Nichts. Danach an diesem Dorf vorbei, welches an einer steilen Klippe endete. Die Strasse war mal wieder „gelb“ gekennzeichnet..

Bis zum Kloster war die Strasse zumindest noch einigermassen…

Danach wurde sie dann ziemlich schlecht – v.a. steil mit mehreren Wasserdurchfahrten. Jochen musste Heidi an 3 Stellen für mich fahren.

Hier fuhren wir dann wieder auf die „grosse“ rote Strasse:-D Wegen Baustelle an vielen Stellen auch nicht grad gut. Das schlimmere waren aber die unzähligen Schlaglöcher (manche bis zu 15 cm tief!) auf den noch asphaltierten Abschnitten. Wir hätten ein Filmchen der „tanzenden“ Autos machen sollen: teils fuhren etwa 5 um uns und die Löcher herum: das sah soooo witzig aus! Leider mittendrin auch wieder ganz aggressive Hunde:-(

Bei Alaverdi erinnerte sich Jochen an den rauchenden Kamin: dieser war vor 8 Jahren noch mit schwarzem Rauch: heute ist der Rauch weiss und wird über einen Ausweich- Kamin am Berg hochgeführt, damit der Rauch das Tal weniger beeinträchtigt – was nicht all zu gut funktioniert… Dies scheint eine alte Kupferfabrik zu sein.

In Haghpat suchten wir sogleich das Hotel auf, in welchem Flo und Jochen bei east25 übernachtet hatten: dieses sah schön renoviert aus – war aber ausgebucht. Bis wir schlussendlich eine Unterkunft hatten regnete es einerseits und andererseits war ich so müde, dass ich das letzte Kloster auf Armenischer Seite heute nicht mehr ansehen wollte. Dafür liessen wir uns von „Mary“ ein richtig leckeres Essen kochen und mit hiesigen süsslichem Weisswein runterspülen.

Haghpat besichtigten wir gleich nach dem Frühstück.

Im einen Raum hatte es Tontöpfe im Boden: diese waren für Essensvorräte gedacht.

Aussicht von Haghpat ins Tal hinunter.

Sa-Mo, 19.-21.5.2018 – Sevan-Yerevan

In Sevan entschieden wir, als nächstes Yerevan zu besuchen und danach schon bald auszureisen. Armenien ist wirklich nur ein kleines Land: gerade mal so gross wie das Bundesland Bayern.

Es ist in Armenien überhaupt nicht gefährlich, auch wenn in den Medien über die Präsidentschaftswahl wohl negativ berichtet wurde. Ja, die Bevölkerung wollte nicht, dass der bisherige Präsident nach seinen zwei Amtsperioden eine dritte Antritt, welche es eh nicht geben würde. So gibt es nun einen Ministerpräsidenten, welcher keine politische Erfahrung hat, der aber von allen hoch gepriesen wird: die Armenier denken, dass er nun alles besser für sie machen wird. Es wird wohl erst wieder ungemütlich, wenn er die Hoffnung der Leute nicht erfüllen kann.

Wir bezogen in Yerevan ein Hotel, welches erst vor einem Monat eröffnet hat: diverse Arbeiten wurden in den drei Tagen noch erledigt, als wir da waren. Es riecht alles noch ganz frisch und das Frühstücksbuffet ist genial!

Nachdem wir hier wieder am Bankomaten Geld beziehen und mit Kreditkarte bezahlen können, ist das Reiseleben gleich viel einfacher und wir können uns etwas leisten, ohne lange darüber nachzudenken.

Die nächsten 3 Tage genossen wir diese relaxte Stadt, welche nicht ganz billig ist, dafür viele schöne Cafe’s besitzt. Leider machen viele Outdoor-Restaurationen erst gerade auf oder erst in ein paar Tagen: es ist erst Frühling hier: die Temperaturen zwar doch ab und an in den mid-20ern, aber die wissen hier vom regnerischen Mai.

Aufgrund der Regenvorhersage hatten wir entschieden, 3 Nächte hier zu bleiben: aber einmal mehr ist darauf wenig verlass. So begleitete uns die Sonne doch mehr als erwartet…

Bei „Cascade“ scheint eines der Herzen der Stadt zu sein. 118 m muss man hier die Treppen hochsteigen (weil man vorher die unterirdischen Rolltreppen noch nicht gefunden hat…) und wird oben mit tollem Ausblick auf die Stadt belohnt.

Bei gutem Wetter sieht man von hier den Mount Ararat. Dieser Berg sowie das Land darum steht immer wieder im Mittelpunkt des Konflikts zwischen der Türkei und Armenien.

Wir besuchten das Genocide Museum, welches anschaulich die Tragödie darstellt, wie über viele Jahrzehnte um den 1. Weltkrieg etwa 300’000 Armenier durch das türkische Regime umgebracht wurden: einfach weil sie Christen waren. Und die Türkei das Land für sich beanspruchen wollte. Viele Frauen wurden gefoltert, zu Muslimen zwangs-konvertirt und wurden inkl der Kinder versklavt. Es gibt viele Fotos und Filmausschnitte… Schrecklich…

Der Museumsbesuch war tatsächlich etwas traurig. Nicht gerne werden wir mit solchem Leid konfrontiert. Aber kein Wunder, dass es keine geöffneten Grenzübergänge zwischen den beiden Ländern gibt. Noch immer brodelt es mit Emotionen..

Auch von hier konnten wir am Sonntag den Ararat unter den Wolken erkennen.

Yerevan ist voller Künstler, seien dies Bilder, welche es im Park zu bewundern und kaufen gibt oder auf der Bühne des Opernhauses oder Konzertsaals.

Die Wohnanlagen erinnern stark an die russische Besetzung Armeniens ab 1920. Erst 1991erlangte Armenien ihre Unabhängigkeit von der UdSSR.

Yerevan by Night: alle sind am flanieren oder schauen dem Springbrunnen-Spektakel am Republik Square zu: um ca 8 beginnen für etwa 1 Std die Wasserfontänen im Takt der Musik zu tanzen. Anfangs waren es armenische Lieder über Yerevan, später dann Klassische und Film-Musik.

Einmal mehr schickte Mami uns ein fantastisches Wolkenbild…

Am Sonntag brachen wir früh auf, da der Wetterbericht ab Mittag Regen vorhergesagt hatte – welcher schlussendlich zu früh, dafür viel kürzer „als geplant“ ausfiel…

Mount Ararat auch heute leicht visible…

Der Garni Tempel wurde 115 AC errichtet. Der Blick von hier in die Schlucht wiedermal überwältigend!

Danach ging die schlechte Strasse steil hinunter zur Symphonie of Stones – Bilder sagen mehr als Worte, schade, dass es zu Tröpfeln anfing und wir uns beeilen mussten: bei richtigem Regen wäre das herausfahren aus der Schlucht nearly impossible…

Die Geghard Monastry war mir persönlich viel zu touristisch, aber kein Wunder: hübsch gelegen mit diversen Räumen und Reliefs.

Ansonsten verbrachten wir viel Zeit in Yerevan’s Kaffee’s (welche mehr Alkohol als Kaffee verkaufen…) oder bei Jochen’s Lieblingsbeschäftigung: Lebensmittel-Shopping/kucken… 😉

Fr, 18.5.2018 – Noravank-Sevan

Nach wirklich leckerem Frühstück und der Besichtigung des Offroad-Campers von Lotte und Nils fuhren wir durch diese tolle Schlucht zum Noravank: ein weiteres Kloster der langen armenisch christlich-Apostolischen Geschichte.

Von hier nahmen wir die Strasse über den Vardenyats Pass Richtung Norden.. Ach, dieser Regen.. wieder dicke Wolken, wieder Regenkleidung anziehen.. Zumindest regnete es nur kurz, danach bliebs einfach wechselhaft.

Wir kommen noch immer an einer der unzähligen Seidenstrassen entlang: diese einfache Karavanserei bot damals den Händlern und ihren Tieren Unterschlupf.

Auf der Strasse hat es hier unzählige alte Mercedes. Alte Autos, welche offenbar sichtlich aus Europa/Japan oder England überführt wurden, als man sie „bei uns“ nicht mehr brauchen konnte… Manchmal sitzt der Fahrer also Links, manchmal rechts.. dazu hat es bei vielen ganze Teile weg – dies scheint aber niemanden zu stören.

Jedoch ist es um einiges angenehmer, hier zu fahren wie in Iran: hier setzten sie zumindest Licht und Blinker ein und schauen,bevor sie von der Nebenstrasse auf die Hauptstrasse biegen..

Dann trafen wir auf den Sevan-See: dieser liegt auf 1900 müM und zählt zu einem der grössten Gebirgsseen der Welt (er ist etwa doppelt so gross wie der Bodensee). Es ist der grösste Süsswassersee im Kaukasus.

Aufgrund der Bewässerungsprojekte während der Sowjetzeit fiel der Wasserspiegel um etwa 26 m!

Überall am Strassenrand frischen und getrockneten Fisch: nach kurzem Test kauften wir einen Getrockneten für unseren Znacht.

Beim Brotkauf im Städtli Sevan mussten wir durch diese riesige Kuhherde fahren, bevor wir dann mit dieser Aussicht bei unserer Unterkunft Picknicken konnten.

Die Baby-Hunde gehörten auch mit ins Übernachtungspaket;-) Leider mussten wir 3 wildgewordene 6jährige daran hindern, die Babies immer wieder und immer weiter ins kalte Wasser zu werfen: die kleinen Tiere machten richtige Saltos und waren komplett verängstigt. Dazu war das Wasser nur etwa 10 cm tief, dass sie sich wohl jedesmal noch am Boden stiessen:-(

Leider wirkt es in Armenien so, als würden viele die Tiere wieder nicht besonders lieb behandeln… Ein Töfffahrer hatte uns paar Tage zuvor gesagt, dass die Tiere seien, wie die Menschen: nett und sauber im Iran, in der Türkei und Armenien leider aggressiv. Ich mag solche Pauschalformulierungen eigentlich nicht, jedoch scheint es Wahres zu haben. Seit der Ost-Türkei hatten wir mit Hunden keine Probleme mehr gehabt. In den wenigen Tagen Armenien mussten wir nun diversen Hunden davonfahren oder mit dem Fuss nach ihren treten, als wir an ihnen vorbeifuhren. Kaum sehen sie uns Töfffahrer (als Fussgänger sind sie bisher nicht an uns interessiert), rennen sie kläffend auf uns zu.. es ist echt gruselig. Der polnische Velofahrer hat deshalb einen Abwehrspray griffbereit an seinem Lenker:-(

Do,17.5.2018 – Goris-Crossway bei Noravank

Morgens wollten wir die Kapadokia-ähnliche HöhlenSiedlung anschauen. Es ist hier aber sehr weitläufig und wir beliessen es dabei, die Aussicht zu geniessen und zu den ersten Höhlen zu wandern.

Der Abstieg (und spätere Aufstieg) zur Swinging Bridge war ziemlich anstrengend aber lohnenswert.

Wer genau hinschaut sieht diverse Höhlen-Wohnungen auf den folgenden zwei Bildern.

Herrlich, diese alten russischen Militär-Laster:-)

Kaum weg von der Hauptstrasse (welche auch voller Schlaglöcher ist), werden die Strassen sofort ziemlich schlecht…

Aber herrlich!

Von hier sah man bereits das Vorotnavank: die hatten sich schon herrliche Umgebungen ausgesucht, bevor sie ihre Klöster errichteten:-)

Ebenfalls bei Sisian das Zorakarer: hier sind etwa 150 Felsbrocken (Megalithe) – 40 davon im Kreis – aufgestellt.

Man ist sich uneinig, wie und warum sie vor ca 4000 Jahre hier aufgestellt wurden. Sicherlich war zumindest ein Grund die Grabkammer, welches sich in der Mitte des Kreises befindet.

Die ca 84 Steine mit Löchern könnten aber auch auf einen alten Sonnen- und Mondkalender hinweisen – à la Stonehenge. Die Löcher könnten aber auch zufällig gut positioniert zum Himmel/Sonne liegen und einfach benutzt worden sein, um die schweren Brocken in Position zu bringen…

Man sieht schon auf oberem und noch eindrucksvoller auf dem unteren Bild, wie sich wieder dicke Wolken zusammenbrauten, um uns kurz darauf ein weiteres Mal zu verregnen…

Der Frühlingsregen hat zumindest einen Vorteil: die Blumen spriessen in allen Farben – herrlich!!

Heute hatten wir unterwegs diverse Touristen angetroffen: seit wir aus dem tiefen Süden Armeniens hochgekommen sind (es gibt nur eine Strasse), treffen wir auf diverse Camper, Velo- und Töfffahrer. Heute Abend trafen wir „Päsgu“ aus Bern: der mid-30er ist seit 4 Jahren mit seinem Seitenwagen-Ural in der Welt unterwegs… Krass!

Den heutigen Campingplatz mit B&B war uns empfohlen worden und wir lernten coole Holländer mit Gelände-Camper (geplante 1-Jahresreise), einen 50iger Deutschen BMW-Fahrer (seit 7 Monaten unterwegs) und ein pensioniertes cooles französisches Paar, welche mit einem Fiat-Büssli unterwegs ist, kennen…

In Armenien kommen wir vor lauter reden kaum zum Planen oder Bloggen;-)

Mo, 14.5.2018 – Ardabil (IR)-Agarak (AM)

Nach viel hin und her entschieden wir, heute direkt zur Grenze nach Armenien zu fahren. Das Wetter sah für die nächsten Tage eh nicht so gut aus also machte dies am meisten Sinn. Ohne Verlängerung müssten wir sowieso spätestens am 17. ausreisen. Also lieber keinen Stress und heute mal etwas mehr fahren.

So verpassen wir nun Ramadan, der am 15. losgehen würde. Es wär einerseits spannend gewesen, mal so ne Abend-Schmaus Party zu erleben, andererseits könnte es beim Reisen schon nochmal einschränken.. Nun, dieses Mal werden wir es nicht erleben.

Wundervolle Landschaft begleitete uns. Immer mal wieder ein Regenschauer.

Nachdem es dann regnete, als gäbs kein Morgen wurden wir „um die nächste Kurve“ mit dieser Aussicht belohnt: zum Glück tröpfelte es hier nur leicht.

Satt-grüne Berge und Rasen, dazwischen beige Berge – einfach der Wahnsinn!

Ein spätes Mittagessen noch auf der Iranischen Seite: Jochen verliebte sich sogleich in die leckere Suppe.. Ob es die auch sonst wo gegeben hätte oder wird die wohl nur hier zubereitet?

Dann mussten wir die letzte Million Rial verprassen. Wir hätten früher beginnen sollen, einen geeigneten Laden zu finden, denn in diesem Dorf wurden wir erst im 4. und 5. Laden fündig: wir wollten nochmal Nescafe und fertig-Cappuccino kaufen.

Plötzlich stand ein Velofahrer neben uns. Sebastian aus München, der jedoch in Innsbruck lebt und dort gerade seinen Bachelor abgeschlossen hat ist seit einem Monat mit seinem Renn-Bike im Iran unterwegs. Nach einem Skiunfall ist er gehbehindert, was ihn aber nicht davon anhält, in 4 Monaten aus dem Iran heimzufahren. Was für eine Leistung „Chapeau“!! Seine Gehstöcke hat er auf dem GepäckTräger montiert und hat allgemei nur 10 kg Gepäck dabei…

Die letzten 40 km waren nochmals der Hammer! Die abwechslungs- und kurvenreiche Strasse faszinierte uns so sehr, dass wir kaum vorwärts kamen…

Hier sahen wir bereits auf die Grenze hinab: was für eine herrliche Lage!!

Um kurz nach 5 (iranische Zeit halb 6) fanden wir dann nach 2 mal Falschfahren endlich den „Eingang“…

Erst schien es, als wäre es ganz einfach und schnell erledigt… Als wir dann aber das zweite Häuschen kaum fanden und erst nach 3x fragen fanden, mussten wir ewig auf den „Manager“ warten, der sich die Töffs und das Gepäck ganz genau anschaute…

Endlich waren wir dann auf der Iranischen Seite durch – als Personen wie die Töffs.

خداحافظ ایران

Dann ging es nochmal ewig im Einreise-Häuschen auf armenischer Seite weiter…

Nachdem wir unerwartete 34 Euro für die Einreise der zwei Geräte bezahlt hatten, ging es nochmal ewig, bis der Beamte alle Papiere bereit hatte.

Sebastian kam durch den Zoll durch und überholte uns: die Einreise mit Velo war offenbar massiv kürzer… Inkl. längerer Fahrzeit…

20:39 endlich fertig… Eine letzte Schranke, wo sich ein Autofahrer heftig mit 3 Fussgängern stritt, dass wir etwas Angst bekamen: ich wollte einfach nur noch weg…

Բարեւ Հայաստան

Mit Armenien bin ich in mein 60. bereistes Land eingereist und habe damit Jochen eingeholt, welcher im Iran sein 60. „gefeiert“ hatte:-)

Mi, 16.5.2018 – Kapan-Tatev-Goris

Morgens entschieden wir, die „gelbe“ Strasse auf unserer Reise-knowhow Karte zu nehmen, welche direkt an Tatev vorbeifährt und nicht die grössere „rote“ direkt an der (nicht-existierenden) Grenze vorbei.

Im südlichen Armenien soll es so viel Metall im Boden haben dass die Kompasse nicht immer funktionieren. Ob hier Metall oder anderes abgebaut wird, fanden wir nicht heraus, die Anlage schien aber sehr alt – wohl aus der russischer Zeit zu stammen. Allgemein erinnert hier viel an die russische Besetzung. V.a. sind die LKW’s russisch, vieles russisch angeschrieben und oft sprechen die Armenier russisch.

Bald war unklar, ob wir auf der richtigen Strasse sind. Als wir diesen Mann fragten, wollte er sogleich mitgenommen werden: dies ist ganz normal in Armenien – dass es aber mit dem Gepäck etwas eng ist (bzw die Tasche anders geschnürt werden müsste, das realisieren sie nicht. Gut, Jochen nahm ihn mit. Kaum 300 m gefahren war nix mehr von Asphalt zu sehen: nur noch Schotter… Jochen gar nicht begeistert… Im nächsten kleinen Dorf wollte er nur kurz ein Foto machen.. Eine blöde Bewegung vom Fremden und dann lagen sie schon am Boden… Oh je… Er sah dann von selber ein, dass er nicht weiter mitfahren kann.

Die Strasse wurde immer schlechter. Das soll eine gelbe Strasse sein?! Zwar herrlich schöne grüne Felder und Berge, aber die Rutschpartie hätten nicht sein brauchen… Wir brauchten für 30 km 2 Std.. dazwischen mussten wir 3/4 Std Pause machen, weil die Lüftung bei Heidi ansprang. Da dieses Problem ungelöst ist, mussten wir warten, bis der Motor wieder heruntergekühlt war.

Endlich kamen wir zum angestrebten Aussichtspunkt… Hier trafen wir die drei Backpacker, welche uns davon überzeugten, doch nach Goris zurückzufahren und in ihrem Hostel zu übernachten. Während wir redeten verschob sich die Zieghenherde. Zwei kleine fanden keinen Weg vom steilen Berg hinunter. So halfen Jochen und der US-Koreaner, sie vom Berg runterzukommen und dann zurück zur Herde zu scheuchen.

Vom Aussichtsplatz ein herrlicher Blick aufs Tatev Kloster, zu welchem man als weniger verrückte Off-Road-Fahrer über die längste Gondelbahn gleiten kann. Die Aussicht während der elf-minütigen Fahrt soll fantastisch sein.

Armenien sei die Wiege des Christentums. Im 3. JH AC sei die Arche Noah am Berg Ararat gestrandet und Armenien hat vor 1700 als erstes Land das Christentum zur Staatsreligion ernannt. Hier also alles voller Kreuze und Jesus.

Das Tatev Kloster wurde im 9. Jh an den Ort eines alten Heiligtums gebaut.

Die Fahrt runter ins Tal dieser fantastischen Schlucht wieder äusserst anstrengend, da die Strasse echt schlecht war. Wenn Jochen beim Fahren steht, ist dies immer ein schlechtes Zeichen…

In der Schlucht unten die Teufelsbrücke: etwas enttäuschend, da wir uns unter natürlicher Fels-Formation in Brückenform ein anderes Bild gemacht hatten:-)

Dies die Sicht von der Teufelsbrücke rechts unten im Zickzack nach links oben zum Kloster.

Fantastisches Wetter, fantastische Aussicht, fantastisches Tal…

Sehr müde und geschlaucht waren wir bei der Ankunft in Goris. Trotzdem genossen wir den ersten Blick auf die Stadt: im Hintergrund die Kapadokien-ähnlichen Sandfelsformationen, welche wir tags drauf besichtigen wollten.

Im Hostel trafen wir die drei Backpacker wieder, kochten Nudeln und tranken Armenischen Wein (sehr süss aus Grantapfeln).

Wir waren heute bloss 55 km weit gekommen aber ewig gefahren:-)